Ein Leitfaden für Senioren für mehr Komfort im Fahrzeug

Alt zu sein ist keine Behinderung, aber im hohen Alter kann Ihre Beweglichkeit, Kraft und allgemeine Mobilität natürlich nachlassen. Kurz gesagt: Wenn Sie erst einmal alt genug sind, um zu den Senioren gezählt zu werden, können manche Dinge beschwerlicher sein als früher.

Die gute Nachricht ist, dass Lösungen für barrierefreie Fahrzeuge nicht notwendigerweise nur für Personen mit Rollstuhl geeignet sind. Sie können auch für jeden, der aufgrund einer eingeschränkten Mobilität nicht völlig unabhängig ist, eine ebenso große Hilfe sein.

Im folgenden Leitfaden stellen wir eine Reihe von Anpassungen vor, die für ältere Menschen geeignet sind, darunter folgende Aspekte:

  1. Einsteigen und Aussteigen aus dem Fahrzeug
  2. Steuern des Fahrzeugs
  3. Größerer Bewegungsradius

 

Glückliches älteres Ehepaar in einem Restaurant.

Einsteigen und Aussteigen aus dem Fahrzeug

Die häufigste Schwierigkeit für ältere Menschen ist es, in das Auto einzusteigen und wieder auszusteigen. Diese Bewegungen erfordern viel Kraft im Rumpf, Beweglichkeit und Koordination, insbesondere bei modernen, stromlinienförmigen Fahrzeugen. Eine Lösung wäre natürlich der Kauf eines größeren Autos, doch es gibt viele Gründe, die gegen ein größeres Fahrzeug sprechen.

Draufsicht auf eine Person, die das Auto von der Fahrerseite über ein Transferbrett verlässt.

Transferbrett 

Bei einem Transferbrett handelt es sich im Wesentlichen um eine Vorrichtung, die den Fahrzeugsitz breiter macht. Mit einem Transferbrett müssen Rollstuhlbenutzer nur eine geringere Distanz überwinden, um den Fahrzeugsitz zu erreichen. Es kann aber auch für Personen, die nicht im Rollstuhl sitzen, sehr hilfreich sein. Das Brett bietet eine Möglichkeit zum Sitzen, ohne sofort einsteigen zu müssen. Sobald Sie auf dem Transferbrett sitzen, können Sie einfach auf den Sitz hinüberrutschen und müssen dabei nur leicht den Kopf einziehen, um nicht am Fahrzeugdach anzustoßen. Beim Aussteigen aus dem Auto ist es genauso nützlich. Sie rutschen seitlich auf das Brett und drehen Ihre Beine nach außen, bevor Sie versuchen, aufzustehen. Sie können sich auch an der Tür und an der B-Säule festhalten, um sich das Aufstehen zu erleichtern.

Da Transferbretter über den Türschweller des Fahrzeugs hinausragen, können Sie entweder abgenommen oder eingeklappt werden.

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Schwenksitze

Schwenksitze sind ein hervorragendes Hilfsmittel zum Ein- und Aussteigen. Sie machen es möglich, den Sitz in Richtung der Türöffnung zu drehen. Dadurch ragt die Vorderseite des Sitzes über den Türschweller hinaus und bietet so eine kleine Fläche zum Sitzen, sodass Sie nicht den Kopf einziehen müssen. Sobald Sie auf dem Schwenksitz Platz genommen haben, muss er lediglich ins Fahrzeuginnere gedreht werden. Schwenksitze können in den allermeisten Autos installiert werden.

Älterer Mann, der einen Sitzlift benutzt, um ein Fahrzeug auf einem Golfplatz zu verlassen.

Schwenkhubsitze 

Ähnlich wie bei einem Schwenksitz wird auch bei einem Schwenkhubsitz der Sitz in Richtung der Türöffnung gedreht. Während Sie sich bei einem Schwenksitz aber nur auf einen Teil der Sitzfläche setzen können, bewegt sich beim Schwenkhubsitz der gesamte Sitz aus dem Fahrzeug heraus und kann bei Bedarf sogar abgesenkt werden. Das macht Schwenkhubsitze zu einer bevorzugten Lösung für höhere Fahrzeuge wie Vans und SUVs. Ein weiterer Vorteil bei einem Schwenkhubsitz ist, dass Sie die Hubbewegung auch nutzen können, um sich das Aufstehen zu erleichtern. Schwenkhubsitze sind für die Installation in vielen Autos geeignet, benötigen aber etwas mehr Platz als ein Schwenksitz.

Zusätzlicher Griff

Die wohl kostengünstigste Lösung ist ein abnehmbarer Griff, der im Türverschluss des Autos angebracht wird. So erhalten Sie einen stabilen Punkt zum Festhalten oder zur Unterstützung beim Aufstehen oder Hinsetzen.

Steuern des Fahrzeugs

Für Autofahrer kann es beängstigend sein, am Steuer zu sitzen, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Körper Ihnen nicht mehr so gehorcht wie früher. Doch zum Glück ist hierfür Hilfe verfügbar.

Nahaufnahme eines Handsteuerhebels, der das Beschleunigen und Bremsen in einem Auto steuert.

Handsteuerungen

Handsteuerungen sind eine gute Option, wenn die Beweglichkeit Ihrer Beine allmählich nachlässt. Bei dieser Art von Anpassung werden die Funktionen der Pedale auf einen Hebel übertragen, der mit der Hand bedient wird. Handsteuerungen sind nur in Fahrzeugen mit Automatikgetriebe möglich. Davon abgesehen können sie aber in den meisten Autos eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der normale Gebrauch der Pedale des Autos durch Handsteuerungen nicht behindert wird. Die Fahrer können ganz einfach zwischen den Handsteuerungen und den Pedalen wählen.

Ältere Frau rollt ihren Mobilitätsroller auf die Plattform eines Hebezeugs.

Größerer Bewegungsradius

Die folgenden Lösungen können für Personen interessant sein, die nicht unbedingt auf Mobilitätshilfen angewiesen sind, aber solche verwenden, um Ihren Bewegungsradius zu vergrößern.

Elektrorollstuhl, der von einem Rollstuhlzug in einem Auto hängt.

Hebevorrichtung, Rollstuhlkran

Auch wenn Sie kürzere Strecken zu Fuß gehen können, benötigen Sie für größere Distanzen vielleicht eine Mobilitätshilfe wie einen Rollator, einen Rollstuhl oder einen Scooter. Wenn das der Fall ist, dann wollen Sie diese Mobilitätshilfe höchstwahrscheinlich auch in Ihrem Auto mitnehmen. Auch wenn sein Name vermuten lässt, dass er nur für Rollstühle vorgesehen ist, lässt sich mit einem Rollstuhlkran praktisch jede Mobilitätshilfe heben. Ein Rollstuhlkran, der im Heck Ihres Autos installiert wird, hilft Ihnen beim Heben aller schweren Lasten.

Älterer Mann, der eine ältere Frau beim Verlassen eines Autos mit einem Transferrollstuhl unterstützt.

Transfer-Rollstuhl

Ein Transfer-Rollstuhl ist eine weitere Möglichkeit, einen Rollstuhl in ein Fahrzeug zu heben. Diese Lösung ist Fahrzeugsitz und Rollstuhl in einem. Das System besteht aus einem Fahrgestell, einem Sitz sowie einem Schwenksitz/Schwenkhubsitz. Im Rollstuhlmodus ist der Sitz am Fahrgestell befestigt und kann somit als gewöhnlicher, komfortabler Rollstuhl verwendet werden. Um den Sitz in das Fahrzeug zu heben, docken Sie ganz einfach das Fahrgestell an den Schwenksitz/Schwenkhubsitz an und schieben den Sitz auf diesen hinüber. Das Fahrgestell ist jetzt vom Sitz gelöst, und der Sitz kann ins Fahrzeug hinein gedreht werden, wo er wie ein normaler Autositz genutzt werden kann. Der Transfer ist möglich, wenn eine Person auf dem Sitz sitzt, aber auch bei leerem Sitz.

Älterer Mann, der einer älteren Frau hilft, ein Auto mit einem Sitzlift zu verlassen.

Fazit

Alle oben beschriebenen Lösungen wurden sorgfältig ausgewählt, um in ihrem jeweiligen Bereich eine bestmögliche Unterstützung zu ermöglichen. Wir möchten diese Liste aber noch um zwei weitere wichtige Aspekte erweitern.

  1. Geringe oder keine dauerhafte Anpassung
    Die Fahrzeuganpassung sollte keine oder zumindest nur minimale dauerhafte Veränderungen an Ihrem Auto erfordern.
    Das heißt, dass Sie die Anpassungen herausnehmen und den ursprünglichen Zustand des Fahrzeugs wiederherstellen können, sodass der Wiederverkaufswert erhalten bleibt. Dadurch können Sie die Anpassungen auch in Ihrem nächsten Auto erneut verwenden, vorausgesetzt, dass sie zu diesem passen.
  2. Die Standardfunktionen erhalten
    Das Auto soll trotz der Anpassung weiterhin auf die standardmäßige Art und Weise genutzt werden können. Wenn Sie die Anpassungslösungen nicht nutzen, können Sie das Fahrzeug

Wenden Sie sich vor der Entscheidung für ein Fahrzeug oder ein bestimmtes Produkt immer an professionelle Techniker für Fahrzeuganpassung.

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